NEU e. V., HTWK Leipzig und UFZ Partner in Innovationscluster für Region Borna-Leipzig-Bitterfeld

Fotos: Andreas Reichelt

Das Netzwerk Energie und Umwelt Leipzig (NEU e.V.), die Hochschule für Technik, Wirtschaft und Kultur Leipzig (HTWK Leipzig) und das Helmholtz-Zentrum für Umweltforschung GmbH – UFZ gestalten im Projekt „RegioZukunft:Wärme“ ein Konzept zur Entwicklung praxisnaher Lösungen für die regionale Wärmewende. Am 16. Oktober fand die Auftaktveranstaltung zu dem Vorhaben statt. Das Projekt wird vom Bundesministerium für Bildung und Forschung im Rahmen des Programms „WIR! – Wandel durch Innovation in der Region“ gefördert. Ziel ist es, eine gemeinsame Vision für die Wärmeversorgung der Zukunft auf der Basis erneuerbarer Energien zu entwickeln und umzusetzen. Das Projekt will dazu neue regionale Bündnisse initiieren und einen nachhaltigen innovationsbasierten Strukturwandel in der Region befördern. Die beteiligten Partner werden unter diesem Aspekt in der Region Borna-Leipzig-Bitterfeld ein Zukunftskonzept entwickeln, ein Innovationscluster bilden und damit den Strukturwandel in der Region unterstützen. In der Auftaktveranstaltung haben Vertreterinnen und Vertreter aus Landespolitik, regionaler und kommunaler Politik sowie Wirtschaft und Wissenschaft die aktuellen Herausforderungen in der Region dargestellt und in parallel stattfindenden Workshops Lösungsansätze erarbeitet und diskutiert.

In seinem Grußwort stellte Dr. Gerd Lippold, Staatssekretär im Sächsischen Ministerium für Energie, Klimaschutz, Umwelt und Landwirtschaft die Strategie und geplanten Maßnahmen zur Wärme und Energiewende seines Ministeriums dar. Das WIR!-Vorhaben  RegioZukunft:Wärme füge sich in die Strategie des Landes ein und werde begrüßt und unterstützt. Politische Unterstützung für das Vorhaben wurde zugesichert. Lippold betonte, dass „eine klimaneutrale, bezahlbare Wärmeversorgung und Wertschöpfung in der Region eine der wichtigsten Zukunftsaufgaben für Politik, Wirtschaft, Forschung und Gesellschaft ist. Das Wir!- Vorhaben RegioZukunft:Wärme bietet dafür innovative Lösungsansätze.“

Armin Schenk, Oberbürgermeister der Stadt Bitterfeld-Wolfen, sicherte das Engagement seiner Kommune im Projekt zu: „Die Stadt Bitterfeld-Wolfen hat größtes Interesse an einem Forschungsprojekt zum nachhaltigen Umbau ihrer Wärmeversorgung und bietet als sich wandelnde ‚grüne Industriestadt am Goitzschesee‘ dafür beste Voraussetzungen.“

 

„Die große Resonanz unserer Auftaktveranstaltung hat uns das nochmal große Innovationspotential und breite Interesse in der Region an einem nachhaltigen Umbau der Wärmeversorgung verdeutlicht“, resümiert Prof. Markus Krabbes von der HTWK Leipzig, die das Konzeptionsprojekt koordiniert.
In den bevorstehenden Wochen wird das Projektteam im Dialog mit den Verbundpartnern nun eine langfristige Innovationsstrategie und erste konkrete Vorhaben für Initialprojekte ausarbeiten.

Im kommenden Jahr (voraussichtlich 21./22. Juni 2021) präsentiert sich der Verbund „RegioZukunft:Wärme“ mit einem Fachforum und einem Besucherstand auf der Fachmesse „Energy Storage and Technologies–EAST“ in Erfurt.

Hintergrund:
Die Bereitstellung von Wärme und Kälte für die Raumklimatisierung in Gebäuden verursacht laut Umweltbundesamt gut ein Drittel des gesamten Energieverbrauchs in Deutschland. Diesem Bereich kommt daher eine entscheidende Rolle bei der Energiewende zu. Zwar ist auch hier der Übergang zu regenerativen Energieträgern in Gang gekommen, deren Anteil stagniert jedoch seit bald zehn Jahren bei gerade einmal 14 Prozent. In Großstädten mit umfassend ausgebauten Systemen zur Fernwärmeversorgung ist der Anteil regenerativer Energie häufig noch deutlich geringer. Gerade hier braucht es deshalb dringend Lösungen für eine klimaneutrale Umstellung des Wärmesektors. 

Weitere  Informationen:
Mit dem Programm „WIR! – Wandel durch Innovation in der Region“ gibt das Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF) den Anstoß für neue regionale Bündnisse und einen nachhaltigen innovationsbasierten Strukturwandel in allen strukturschwachen Regionen Deutschlands.
Eines der bewilligten 44 WIR!-Bündnisse der 2. Förderrunde ist das Projekt „RegioZukunft:Wärme“.